Die Hausverwaltung wird immer aus zwei verschiedenen Positionen betrachtet. Einmal aus der Sicht des Mieters und einmal aus der Sicht des Eigentümers. Die Verwaltung ist ein Vermittler zwischen zwei unterschiedlichen Interessen. Wie gut dies funktioniert hängt von der Qualität der Arbeit und der Qualifizierung der Hausverwaltung ab. Durch meine Arbeit habe ich oft mit diesen Dienstleistern zu tun.
Dabei konnte ich feststellen, dass bei höherer Qualifizierung der Geschäftsleitung in der Regel auch recht gute Verwaltungsarbeit verrichtet wurde. Aber es gibt auch eine Reihe von Hausmeisterdiensten, die gleichzeitig auch eine Verwaltung der Immobilien anbieten. Hier konnte ich oft Probleme feststellen. Sie waren fachlich überfordert.
Gerade in der Zeit, wo der Euro kriselt, ist der Vermögensaufbau und die Vermögenssicherung mit Sachanlagen sehr wichtig. Metalle sind zwar ganz gut aber unterliegen stark den Kursschwankungen. Waren die Goldpreise im letzten Jahr bis zum Frühjahr stark angestiegen, so befinden sich diese seit dieser Zeit in Talfahrt. Dagegen entwickelte sich der Immobilienpreis kontinuierlich nach oben. Besonders gute Entwicklungstrends konnten in den Ballungsgebieten festgestellt werden. Im ländlichen Bereich dagegen sind je nach Standort Preisverfalle zu beobachten. Im ländlichen Bereich sind mehrheitlich kleiner Gebäude vorhanden, die nur in seltenen Fällen verwaltet werden.
Der Hausverwaltung kommt eine besondere Rolle zu. Sie muss sorgsam mit dem zu verwaltenden Vermögen umgehen. Je größer der Immobilienumfang ist, so wichtiger sind die fachlichen und die qualitätsgerechten Anforderungen an die Mitarbeiter der Verwaltung. Eine der wichtigsten Aufgaben ist die korrekte Abrechnung der Mieteinnahmen, Hauskosten und der zahlreichen Einzelpositionen der Betriebskosten. Ohne eine geeignete Software für die Immobilienverwaltung ist dies bei dem heutigen Umfang an Einzelberechnungen aus zeitlichen Gründen nicht mehr denkbar.
Ich selbst hatte versucht eine Abrechnung unserer Hausverwaltung zu prüfen, da durch den Mieterwechsel eine für mich nicht nachvollziehbare Differenz auftrat. Ich hatte mehrere Stunden versucht, einen Fehler zu finden. Die Berechnung war korrekt. Ich hatte nur die Begriffe und die Aufstellung der Positionen nicht verstanden. Die Mitarbeiterin hatte mir das auch nicht richtig erklären können. Hätten die Positionen eine allgemein übliche Formulierung gehabt, dann hätte es mir und auch der Hausverwaltung viel Zeit gespart. Die Berechnungen waren ja in Ordnung.
Eine gute Software muss auch eine gute logische Auswertung ermöglichen. Damit lassen sich ökonomisch sinnvolle Entscheidungen treffen. Bei einer Immobilie fallen ständig Instandhaltungskosten an. Können diese sinnvoll geplant werden, so kann die Rückstellungsrate verringert werden. Was für den Eigentümer sehr sinnvoll ist. In vielen Fällen ist ein Immobilienkredit zu bedienen und damit könnte zum Beispiel die Tilgungsrate erhöht werden. Oder was für den Mieter sinnvoll ist, die Wohnungsmiete muss nicht wegen steigender Kosten erhöht werden.
Wir selbst und das habe ich auch während meiner Sachverständigenarbeit festgestellt, ist für viele Eigentümer das Verhältnis zu den Mietern sehr wichtig. Leider wird dieses Verhältnis durch Mietnomaden und anderen Mietern, die auf irgendeine Art und Weise Mietzins sparen wollen, getrübt. Es kommen aber auch berechtigte Probleme hinzu, wie die Baufeuchte nach der Sanierung, die in den ersten Jahren zu Feuchteproblemen führen können.
Konstruktive Probleme, Nutzungsverhalten usw. In zahlreichen Beispielen habe ich hierzu in den Artikeln auf meiner Webseite geschrieben. Gerade hier unterscheidet sich die Arbeit der Hausverwaltungen. Ein guter Mieter bringt langfristig einen Mietzins. Verärgert man diesen, so gibt es Spannungen und Probleme. An dieser Stelle muss sich dann auch der Eigentümer persönlich darum kümmern. Die Verwaltung verwaltet, ist aber nicht der Eigentümer.
© Baulexikon | Download | Wohnen in anderen Ländern | E-Mail | 7/2017